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Zwei Turniere in zwei Wochen – ein straffes Programm für die Wanderers steht an. Der Fokus liegt zuerst auf dem Rhein-Main-Bowl in Wiesbaden am kommenden Samstag, bevor es die Woche darauf nach Den Haag zum Pink Bowl geht. Um 9.30 Uhr starten die Wanderers in der hessischen Landeshauptstadt in das Turnier. Hervorragendes Wetter über Camp Lindsey ist angesagt, wenn es gegen die TU Ilmenau Roosters geht.

Danach geht es in der Vorrundengruppe B gegen die Darmstadt Diamonds (10.45 Uhr) und Scorpions Flagpack (12 Uhr). Der Vorrunde folgt als Neuerung gegenüber den letzten Rhein-Main-Bowls eine Zwischenrunde mit nochmals drei Spielen. Danach gibt es noch ein Platzierungsspiel, das im besten Fall das Finale um den Titel ist.

Die Wanderers haben ein zweites Heimfeld – zumindest fast. Denn spielerisch haben die Walldorfer den Kelkheimer Kunstrasenplatz in Besitz genommen. Am Samstag gewannen sie dort auch Knower Bowl II und bleiben auch nach 13 Spielen im Revier ihrer Rivalen aus dem Taunus ungeschlagen. Im Finale hatten die Kelkheimer selbst die Möglichkeit die Walldorfer Siegesserie auf dem Gelände am Stückes zu beenden. Doch eine konzentrierte Teamleistung der neun Wanderers sicherte den deutlichen 30-7-Erfolg für Walldorf. Nach dem Erfolg in Baden war es der zweite Turniersieg in Folge und der fünfte im Jahr 2014.

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„Das Ausdauertraining der vergangenen Wochen hat sich gelohnt“, stellte Coach Carsten fest. Obwohl die Wanderers mit nur neuen Spielern nach Kelkheim gereist waren und einige Offense und Defense spielen mussten, konnten sie im Finale noch eine Schippe drauflegen. Team-Captain Benjamin Klever war besonders mit der Leistung seiner Nummer 21, Fabian „Fabi“ Achenbach, zufrieden. „Er weiß mittlerweile, wie ich denke und ist immer da, wo ich ihn haben will.“ Das wurde am Samstag besonders deutlich, als Achenbach mehrfach im Turnier auf Post- und Fly-Routen Klevers Pässe mit Leichtigkeit aus der Luft flückte. Was der Quarterback ein ums andere Mal mit einen erfreuten „Boooom!“ kommentierte. Auch in der Verteidigung half Achenbach auf der Safetyposition einige Male aus. Zurecht kürte ihn der Coach nach dem Finale zum Team-MVP (Foto rechts).20140830_180507(0)~2

Der Turniersieg insgesamt war jedoch einmal mehr eine komplette Teamleistung. Nach knappen Siegen in den ersten beiden Spielen gegen die Nürnberg Fun Rams und Mainz Legionaries kamen die Wanderers immer besser in Schwung. In der Verteidigung mussten dabei Receiver als Blitzer aushelfen und Safety Daniel Cezanne sprang mehrfach in der Offense als Receiver ein. Die letzten beiden Gruppenspiele gegen die Münster Fire Flags und Frankfurt Fumblers waren somit kein Problem.

Das Viertelfinale gegen die Mainz Warriors hatte es dann wiedermal in sich. Zur Erinnerung: Die letzte Partie gegen die Warriors beim Snow Bowl in Ilmenau musste wegen Unsportlichkeit seitens der Mainzer abgebrochen werden. Auch am Samstag taten sich Warriors mit halsbrecherischen Aktionen, die eher an Tackle-Football erinnerten, hervor. Doch die Wanderers blieben ruhig und sicherten sich den Halbfinaleinzug. Der erste Catch des Turniers von Daniel Cezanne war dabei ein Highlight: Gegen den deutlich größeren Mainzer Safety fing er einen langen Pass in der Endzone. Im Halbfinale hatten die Wanderers dann keine Probleme mit den Wiesbaden Phantoms Allstars, auch wenn diese zu zwei langen Touchdown-Läufen kamen.

Das Finale begann anschließend ausgeglichen. Nach den ersten Minuten stand es 7-7. Doch danach drehte die Walldorfer Verteidigung auf und ließ Lizzards Quarterback Andreas Hufer wenige Anspielstationen. Nur wenige Meter vor der eigenen Endzone gelang es der Wanderers-Defense dann die Kelkheimer Offense bei drei Versuchen zu halten. Von diesem Moment an schauten die Wanderers nicht mehr zurück, punkteten achtmal in Folge und ließen die letzten Sekunden Spielzeit auslaufen.

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Der Ort des Erfolgs ist quasi um die Ecke: Auf dem neuen Kunstrasenplatz in Kelkheim haben die Wanderers bislang noch kein Spiel verloren. Das ist ein gutes Vorzeichen für kommenden Samstag. Dann nämlich startet für die Walldorfer die Mission Titelverteidigung bei Knower Bowl III auf dem Gelände Am Stückes. Sie hoffen, den Schwung von ihrem Turniersieg in Baden Ende Juli mitzunehmen. Die Wanderers starten um 9 Uhr gegen die Wiesbaden Phantoms Allstars in das Turnier.

Außerdem treffen sie in Gruppe A auf die Franken Fun Rams (10 Uhr), Münster Fire Flags (11 Uhr) und Mainz Warriors (13 Uhr). In Gruppe B kämpfen unterdessen die Gastgeber Kelkheim Lizzards, Lalo Greyhounds, Frankfurt Fumblers, Langen Knights, Mainz Legionaries und die Frauen Nationalmannschaft um den Einzug in die Playoffs.

Zeitplan: Beginn Playoffs 15.45 Uhr, Halbfinals 16.45 Uhr, Finale 18.15 Uhr

„Das war ein überragendes Turnier und eine sensationelle Leistung des gesamten Teams“, hielt Quarterback Simon Walther am vergangenen Samstagabend euphorisch fest. Die Begeisterung war gerechtfertigt. Gerade hatten die Walldorf Wanderers zum dritten Mal in Folge den Brigande Bowl der Badener Greifs ins Eggenstein-Leopoldshafen gewonnen. Damit ist es den Wanderers gelungen, nach einem schwachen Auftritt in Nürnberg vor einigen Wochen mit einer starken Leistung zurückzukommen. Bemerkenswert an diesem Turniersieg: Die Walldorfer mussten auf alle Stammspieler in der Defense sowie Starting-Quarterback Benjamin Klever verzichten.

„Im ersten Spiel gegen die Frauen der Badener Greifs ging es konzentriert los“, berichtete Walther und ergänzte: „Wir hatten auch richtig was zu feiern, da Kathrin Eichenauer ihren ersten Touchdown für die Wanderers gefangen hat.“ Die Partie endete 44-0 für Walldorf. „Auch in den anderen Gruppenspielen gegen Wiesbaden und Lalo haben alle konzentriert gearbeitet.“ Die Offense habe den Ball gut bewegt und gepunktet, während die Verteidigung den Gegner in den entscheidenden Momenten in Schach gehalten und den Ball abgefangen habe. „Gegen Karlsruhe haben wir uns ein bisschen schwer getan, da deren Verteidigung gut stand“, sagte Walther. Am Ende hatten die Wanderers mit auslaufender Uhr die Chance, mit dem Extrapunkt das Spiel zu gewinnen. Doch die Karlsruher Defense hielt und es blieb beim Unentschieden.

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„Im Halbfinale gegen den Gastgeber haben wir dann aber nichts anbrennen lassen und das Spiel dominiert“, berichtete Walther von der ersten Playoff-Partie des Tages. Das sei auch durch die starke Leistung von Sophia Böhmer auf der Blitzer-Position möglich gewesen, die gleich mehrere Sacks im Turnier erzielt habe. Das Halbfinale gegen die Badener Greifs endete mit 39-0 für Walldorf.

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„Im Finale ging es gegen eine starke Stuttgarter Mannschaft, aber auch in dieser Partie hat die Defense sensationell gespielt und in der ersten Halbzeit nichts zugelassen“, lobte der Quarterback. „Wir haben uns in der Offense nach anfänglichen Problemen gesteigert und durch gute Übersicht von Coach Carsten passende Spielzüge gewählt, um über den Platz zu marschieren.“ Am Ende kamen die Stuttgarter noch einmal auf einen Touchdown heran, doch ein langer Lauf über das ganze Feld von Christopher Hippmann hat danach den Zwei-Touchdown-Abstand wieder hergestellt. „Das Spiel entschied dann Brian Röcken mit einer Interception. Was schön war, da er jetzt für ein Jahr in die USA geht“, fügte Walther über den 20-6-Finalsieg für die Walldorfer hinzu.

Im Huddle gab es dann viel Applaus und lobende Worte für die Teamleistung. „Ich habe auch gesagt das ich heute so stolz auf dieses Team bin und überglücklich“, sagte Quarterback Walther danach. „Es war schließlich mein erster Turniersieg als Starting-Quarterback.“ Vasili Kartselos und Phil Saalbach waren die Könige der Interceptions. „Ich glaub Vasili hat fünf und Phil vier gefangen“, berichtete Walther.

Fotos: Oben das Teamfoto nach dem Sieg und unten Brian Röcken (links) mit Simon Walther (rechts). 

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Nach der erfolgreichen ersten Hälfte des Jahres 2014 haben die Wanderers einen Dämpfer erhalten: In Nürnberg schaffte es die erste Mannschaft nach verpassten Playoffs nur auf Platz 5. Das zweite Walldorfer Team landete auf dem neunten von zehn Plätzen. Coach Carsten bemängelte im Abschluss-Huddle fehlenden Fokus und mangelnde Fitness. „Wir müssen in den kommenden Wochen mit mehr Konzentration im Training arbeiten.“ Das wird auch nötig sein. Denn bereits in zwei Wochen geht es zum Brigande Bowl in Eggenstein-Leopoldshafen.

Schwüle Luft und Dunst hingen über dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, als die Wanderers am Samstagmorgen in der Franken-Metropole ankamen. Das Wetter über der historischen Spielstätte des 3-Im-Weggla-Bowl wurde mit Sonnenschein und blauem Himmel im Laufe des Tages immer besser. Das konnte man an diesem Tag von der Leistung der Walldorfer Teams leider nicht sagen. Von Anfang an schlichen sich in Angriff und Verteidigung immer wieder Fehler ein, die bei den Auftaktsiegen der ersten Mannschaft noch ausgeglichen werden konnten.

Im Spiel gegen die späteren Turniersieger der Rams Next Generation reichte die schwankende Leistung dann nicht mehr. Nach einer knappen 25-19-Niederlage war endgültig der Wurm drin. Im letzten Gruppenspiel gegen die Augsburg Rooks hatten die Wanderers I ihr Schicksal zwar selbst in der Hand und hätten mit einem Sieg in die Playoffs einziehen können. Doch die Offense konnte lediglich sechs Punkte erzielen – wobei zwei Touchdowns aufgrund von Strafe und knapper Aus-Entscheidung nicht gezählt wurden. Die ersatzgeschwächte Defense fand mit nur einem Stammspieler während des gesamten Turniers nie ihren Rhythmus. „Das dürfen aber keine Ausreden sein. Am Ende haben uns Unkonzentriertheiten um den Erfolg gebracht“, hielt Coach Carsten abschließend fest. Einziger Lichtblick war der Kampfgeist, den das Team in den Platzierungsspielen zeigte und mit zwei Siegen noch den fünften Platz erkämpfte.

Für die zweite Mannschaft der Wanderers mit vielen jungen Spielern war es ein lehrreiches Turnier. In einer starken Gruppe hatten sie mit keinem Sieg zwar keine Chance auf den Playoff-Einzug, zeigten sich aber am Ende verbessert und konnten ihr Platzierungsspiel ebenfalls gewinnen. Von den Roten Laterne blieben sie damit verschont.

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