Mit einem furiosen Comeback haben die Walldorf Wanderers das zweite Jahr in Folge die German Flag Open gewonnen. Ausnahmsweise lautete der Gegner in diesem großen Finalspiel am vergangenen Samstag nicht Kelkheim Lizzards. Das Team Big Red der Hamburg Pioneers Snappers hatte sich bis in das Endspiel vorgekämpft. Am Ende hieß es im Berliner Jahn-Sportpark 26-20 für Walldorf. Nach 2008, 2009 und 2012 ist es der vierte Erfolg der Wanderers bei diesen Offenen Deutschen Flagfootball Meisterschaften.
Wieder Champion!
Der Tag begann mit demselben Gegner, mit welchem er später enden sollte. Gegen Big Red starteten die Wanderers um 10 Uhr in das Turnier. Nach starkem Regen in der Nacht war der Kunsrasenplatz vor dem Stadion glitschig und nass. Obwohl es tagsüber nicht mehr regnete hatten viele Spieler mit Stollenschuhen Probleme auf den Füßen zu bleiben. Die Angreifer der Big Red gehörten nicht dazu. Sie überannten die Walldorfer Verteidiger mehrfach. Glücklicherweise erwischte die Wanderers Offense einen ebenso guten Start und konnte den Shoot-out mit 40-31 für Walldorf entscheiden.
Coach Carsten konnte nicht mit von der Partie sein und so fand Team-Captain Benjamin Klever im anschließenden Huddle deutliche Worte: „Defense: Katastophal!“ Die Ansprache fruchtete und die nächsten Gruppenspiele wurden gegen die Berlin Bears (37-18) und Radebeul Suburbian Foxes (37-18) souverän gewonnen. Auch das Halbfinale gegen die lautstarken Braunschweig Lazy Brains ging mit 41-18 sicher an Walldorf.
Big Red und Wanderers vor dem Finale
Nach einem überraschenden Sieg von Big Red im Halbfinale gegen ersatzgeschwächte Kelkheimer, stand einer Revanche mit den Wanderers im Finale nichts mehr im Weg. Diesmal legte Walldorf vor und ging mit 7-0 in Führung. Big Red antworteten auf gewohnte Weise mit einem langen Touchdownpass. Auch die 13-6-Führung der Walldorfer bestand nur kurz und die Hamburger verkürzten aus 13-12. In den letzten Minuten der ersten Halbzeit passierte dann der Wanderers Offense ihr erstes großes Missgeschick. Quarterback Benjamin Klever wurde vom Hamburger Blitzer in der Endzone gesackt. Damit war es ein Safety und weitere zwei Punkte gingen an den Gegner. 14-13 Big Red. Und es kam noch schlimmer: Beim folgenden Ballbesitz legten die Hamburger per langem Pass einen Touchdown nach. Halbzeit. 13-20 Big Red.
Die Wanderers Defense hatte bis zu diesem Zeitpunkt wenig ausrichten können. Das änderte sich mit dem ersten Hamburger Drive nach der Halbzeit. Erstmals gelang es den Verteidigern die Big Red Offense vor sich zu halten. Stück für Stück mussten sich die Roten vorarbeiten. Diese Art von Spiel lag den Hamburgern nicht und sie wurden zusehens hektisch. Trotzdem schafften sie es bis kurz vor die Endzone. Jetzt ein Score und das Spiel wäre praktisch vorbei.
Vierter Versuch. Zehn Meter zu gehen. Der Quarterback sucht eine Anspielstation und wirft in die Mitte der Endzone auf einen seiner kreuzenden Receiver. Doch ein Walldorfer bringt eine Hand dazwischen und es bleibt beim 13-20 für Big Red. Die Walldorfer Offense arbeitet sich anschließend souverän bis kurz vor die Mittellinie vor. Dann folgt ein langer Pass auf Fabian Achenbach zum 19-20. Der anschließende Lop auf Simon Walther bringt den Ausgleich. 20-20. Wieder ist die Defense gefragt. Es sind noch sechs Minuten zu spielen. Wieder kommen Big Red bis kurz vor die Endzone. Beim dritten Versuch schießt wiederum Achenbach von der Blitzerposition auf den Quarterback und sackt ihn mit knapp 10 Metern Raumverlust. Wieder müssen die Hamburger versuchen mit dem vierten Versuch in die Endzone zu kommen. Dieses Mal wird der Pass sogar beinahe von den Walldorfern abgefangen. Turnover on downs.
Der Wanderers Offense bleibt genug Zeit für einen letzten Drive. Die Verteidiger stehen jetzt tief, um einen erneuten tiefen Pass abwehren zu können. Das ermöglicht es Walther mit kurzen Routen von der Centerposition in zwei Plays bis zehn Meter vor die Endzone zu kommen. Noch eine Minute zu spielen. In der Endzone scheint Christopher Hippmann auf einer Corner-Route völlig frei, doch der Pass braucht etwas zu lange und der Saftey kann den Ball in höchster Not wegschlagen. Die Offense lässt sich nicht entmutigen und läuft ein ähnliches Play nochmal. Wieder ist Hippmann frei und Klever gelingt ein perfekter Pass in die Arme des Receivers. Der Extrapunkt ist dann nicht mehr gut, aber das Spiel vorbei. Walldorf ist Deutscher Meister – back to back!