2014


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Nach der erfolgreichen ersten Hälfte des Jahres 2014 haben die Wanderers einen Dämpfer erhalten: In Nürnberg schaffte es die erste Mannschaft nach verpassten Playoffs nur auf Platz 5. Das zweite Walldorfer Team landete auf dem neunten von zehn Plätzen. Coach Carsten bemängelte im Abschluss-Huddle fehlenden Fokus und mangelnde Fitness. „Wir müssen in den kommenden Wochen mit mehr Konzentration im Training arbeiten.“ Das wird auch nötig sein. Denn bereits in zwei Wochen geht es zum Brigande Bowl in Eggenstein-Leopoldshafen.

Schwüle Luft und Dunst hingen über dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, als die Wanderers am Samstagmorgen in der Franken-Metropole ankamen. Das Wetter über der historischen Spielstätte des 3-Im-Weggla-Bowl wurde mit Sonnenschein und blauem Himmel im Laufe des Tages immer besser. Das konnte man an diesem Tag von der Leistung der Walldorfer Teams leider nicht sagen. Von Anfang an schlichen sich in Angriff und Verteidigung immer wieder Fehler ein, die bei den Auftaktsiegen der ersten Mannschaft noch ausgeglichen werden konnten.

Im Spiel gegen die späteren Turniersieger der Rams Next Generation reichte die schwankende Leistung dann nicht mehr. Nach einer knappen 25-19-Niederlage war endgültig der Wurm drin. Im letzten Gruppenspiel gegen die Augsburg Rooks hatten die Wanderers I ihr Schicksal zwar selbst in der Hand und hätten mit einem Sieg in die Playoffs einziehen können. Doch die Offense konnte lediglich sechs Punkte erzielen – wobei zwei Touchdowns aufgrund von Strafe und knapper Aus-Entscheidung nicht gezählt wurden. Die ersatzgeschwächte Defense fand mit nur einem Stammspieler während des gesamten Turniers nie ihren Rhythmus. „Das dürfen aber keine Ausreden sein. Am Ende haben uns Unkonzentriertheiten um den Erfolg gebracht“, hielt Coach Carsten abschließend fest. Einziger Lichtblick war der Kampfgeist, den das Team in den Platzierungsspielen zeigte und mit zwei Siegen noch den fünften Platz erkämpfte.

Für die zweite Mannschaft der Wanderers mit vielen jungen Spielern war es ein lehrreiches Turnier. In einer starken Gruppe hatten sie mit keinem Sieg zwar keine Chance auf den Playoff-Einzug, zeigten sich aber am Ende verbessert und konnten ihr Platzierungsspiel ebenfalls gewinnen. Von den Roten Laterne blieben sie damit verschont.

Die Siegesserie der Wanderers im Jahr 2014 hält an: Der Triumph beim Galaxy Bowl am vergangenen Sonntag war gleichzeitig der dritte Turniersieg in Folge. Im Finale trafen abermals die ewigen Rivalen Kelkheim Lizzards und Walldorf Wanderers aufeinander. Am Ende hatten die Walldorfer nach vierfacher Verlängerung und großem Kampf beider Teams mit 34-33 knapp die Nase vorn. Damit ist die Generalprobe für Big Bowl VIII geglückt. Die Walldorf Wanderers II belegten den siebten Platz und konnten in der stark besetzten Gruppe wertvolle Erfahrungen sammeln. Jetzt bereiten sich alle Wanderers auf das wichtigste Heimturnier des Jahres vor. Big Bowl VIII startet am Freitag, 30. Mai.

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Die Erschöpfung war allen Spielern deutlich anzusehen: Nach einem langen Turniertag bei sommerlichen Temperaturen und umkämpften 20 Finalminuten war den meisten Spielern eher nach einem kühlen Bier, als nach einer heißen Verlängerung. Mit Ablauf der Uhr hatten die Walldorfer den Vorsprung der Kelkheimer wettgemacht. Eine 2-Point-Conversion hatte der Aufholjagd am Ende der regulären Spielzeit die Krone aufgesetzt. Jetzt musste das Shootout von der Mittellinie die Entscheidung bringen. Wie schon bei den Hallenmeisterschaften 2013 reichte den Kontrahenten die erste Overtime nicht.

In drei Verlängerungsperioden schaffte es keines der beiden Teams, den Sack zu zumachen. Verfehlten die Lizzards in vier Versuchen die Endzone, taten es ihnen die Wanderers gleich. Erzielten sie einen Touchdown, legten sie Wanderers umgehend nach. In der vierten Verlängerung brachten die Kelkheimer das Leder abermals in die Goalline. Doch der Extrapunkt misslang. Die Walldorfer Offensive wollte sich diese Chance nicht entgehen lassen: Mit einem Touchdown plus Extrapunkt würden sie den Turniersieg für Walldorf klar machen.

Beim dritten Versuch und lang dann die entscheidende Szene: Wie schon in etlichen Endspielen zuvor lief Wanderers Receiver Christopher Hippmann seine Route gegen einen der besten Verteidiger im Flagfootball. Lizzard Andreas Hufer machte den Raum am Ende der Endzone gewohnt eng. Doch Hippmann schaffte es, sich einen halben Schritt abzusetzen und die Hände an den Ball zu bekommen. Dann kollidierten die beiden in der Luft, Receiver und Ball landeten getrennt voneinander auf dem Boden. Doch auch eine gelbe Flagge der Schiedsrichter lag daneben im grünen Gras. Die Referees entschieden auf Pass Interference seitens der Verteidigung und schrieben der Offense einen Touchdown gut. Mit dem anschließenden Extrapunkt machten die Wanderers alles klar und behalten in 2014 ihre weiße Weste.

Platzierungen

1. Walldorf I
2. Kelkheim
3. Mayhem
4. Mainz Elecorns
5. Wiesbaden
6. Mainz Golden Eagles Ladies
7. Walldorf II
8. AC Flag
9. Langen
10. Baden

Big Bowl VIII wirft seine Schatten bereits voraus. Doch vorher muss der Walldorfer Rasen aber dringend warm gespielt werden. Deshalb kommt nach einigen Jahren Pause der traditionsreiche Galaxy Bowl zurück an die Okrifteler Straße. Acht Teams haben zugesagt und werden mit der ersten und zweiten Mannschaft der Wanderers am Sonntag, 18. Mai, ab 10 Uhr in die Outdoorsaison starten. Dann werden es nur noch zwei Wochen bis zur größten Flagfootballshow Europas sein. Big Bowl VIII startet am Freitag, 30. Mai.

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In Gruppe A des Galaxy Bowl kämpfen die Rammstein Mayhem, Langen Knights, AC Flag, Mainz Golden Eagles Ladies und Walldorf Wanderers I um den Einzug ins Halbfinale. In Gruppe B werden die Kelkheim Lizzards, Wiesbaden Phantoms Allstars, Mainz Elecorns, Badener Greifs und Walldorf Wanderers II an den Start gehen.

 

Die Walldorf Wanderers sind Deutscher Hallenmeister. Nach einer gefühlten Ewigkeit entspricht dieser Satz wieder der Realität. Am vergangenen Sonntag konnten die Wanderers die Last von vier Jahren bitterer Niederlagen gegen die Kelkheim Lizzards im Meisterschaftsturnier abstreifen. Vor fünf Jahren gewannen sie zuletzt den German Indoor Flagbowl und sicherten sich nun ihren zweiten Hallentitel. Dafür mussten sie im Finale in der Recklinghausener Helmut-Pardon-Sporthalle abermals gegen ihre Erzrivalen aus dem Taunus antreten. Zur Krönung des Tages kürte die Turnierleitung Wanderers Quarterback Benjamin Klever zum wertvollsten Offensivspieler (MVP) dieser Deutschen Hallenmeisterschaft.

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„Ihr habt es jetzt selbst in der Hand. Ich habe euch alle Werkzeuge gegeben, die ihr für dieses Spiel braucht. Ihr müsst sie nur noch einsetzen.“ Es war mucksmäuschenstill in der kleinen Kabine, als Coach Carsten das Team gewohnt ruhig und bedacht auf das wichtigste Spiel des Jahres einstimmte. Es war nach Siegen gegen Dortmund, Kiel, Recklinghausen und Bremerhaven die letzte Ruhe für die ungeschlagenen Wanderers vor dem Finale um die Deutsche Hallenmeisterschaft. Denn dann entfachten sie und ihre Kelkheimer Kontrahenten im Flagfooball-Klassiker den gewohnten Sturm im Kampf um die Krone für Deutschlands bestes Flagfootballteam.

Lizzards Quarterback Andreas Hufer hatte ebenfalls seinen Werkzeugkasten mitgebracht und baute einen starken Eröffnungsdrive zusammen. Ein 6-0-Führung für Kelkheim war das Resultat. Die Wanderers antworteten postwendend mit dem 6-6. Nach zwei weiteren Touchdowns beider Teams stand es 12-12 und weil die Walldorfer den ersten Extrapunkt der Partie verwandelten, konnten sie ein 12-13-Führung behaupten. Die Lizzards konterten und drehten das Spiel erneut zum 18-13.

Dann der erste Schockmoment für Walldorf: Klever versucht unter Druck im Lauf nach rechts einen Pass auf Receiver Christopher Hippmann anzubringen. Aber Hufer springt dazwischen und trägt den Ball in die Endzone. 24-13 für Kelkheim. Der Walldorfer Quarterback ist angezählt – so könnte man denken. Doch tatsächlich zählt er selbst nur die wenigen Sekunden, die ihm bleiben, um sein Team vor der Halbzeit wieder ins Spiel zu bringen. Und tatsächlich: Im seitwärts Rennen hievt er einen Pass über das ganze Feld in die Arme von Sebastian Schütt, der in die Endzone rennt. Mit Extrapunkt steht es nur noch 24-20 für Kelkheim.

bennyWalldorf bekommt zu Beginn der zweiten Hälfte den Ball und trägt ihn zum 24-27 abermals in die Endzone. Die Lizzards wollen direkt antworten. Doch sie brauchen lange, um in die Walldorfer Hälfte zu kommen. Dann wirft Hufer einen tiefen Ball auf Oliver Stubbe. Wanderers Safety Julian Klitsch steht aber schon parat und fängt den Pass ab. Den anschließenden Walldorfer Touchdown können die Kelkheimer wieder standesgemäß beantworten. Es steht 31-34 für Walldorf, als Wanderers Receiver Fabian Achenbach dann am Rande der Seitenlinie entlang tippelt, vor den ungläubigen Augen der Kelkheimer Verteidiger die Balance hält und die Wanderers-Führung auf 31-40 ausbaut.

Eilig formieren die Lizzards nach dem vergebenen Extrapunkt der Wanderers ihre Offensive. Receiver Kai Kristinus nimmt direkt Kurs auf die Endzone und Hufers langer Pass scheint ihn auch erreichen zu können. Doch er ist etwas zu kurz und landet in den Händen der Walldorfer Verteidigung. Das Spiel ist aus. Genauso wie der Walldorfer Albtraum von einer vierten Finalniederlage in Folge.

Die Wanderers haben den Snow Bowl 2014 gewonnen. Mit 33-7 setzten sie sich im Finale gegen die Lazy Brains aus Braunschweig durch. Nicht nur Coach Carsten hofft, dass der Sieg beim Indoor-Klassiker in Ilmenau soetwas wie der Urknall für weitere Erfolge der Wanderers im Jahr 2014 ist. Auch Teamcaptain Benjamin Klever setzt mit Ausblick auf die Deutschen Meisterschaften im März weiterhin auf harte Trainingsarbeit und kontinuierliche Verbesserung des Teams: „Wir dürfen uns jetzt nicht ausruhen!“team1

Für die Wanderers begann der zwölfte Snow Bowl früh. Im Eröffnungsspiel des Turniers trafen die Walldorfer am Samstagmorgen um acht Uhr auf die Suburbian Foxes. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten gewannen sie die Partie. Auch die Gruppenspiele gegen die Werratal Salt Kings und Jena Promillos konnten die Wanderers gewinnen. Nur die Partie gegen die späteren Finalgegner aus Braunschweig ging knapp mit 12-7 verloren. Damit landete das orangene Team auf dem zweiten Platz der Gruppe A, was sich später als positiv herausstellen sollte. Eine frohe Botschaft hatte die Turnierleitung dann nämlich am Abend bei der Aftershowpartie für die Wanderers. Ihr Viertelfinalspiel gegen Augsburg Untitled war erst für 11.30 Uhr am Sonntag angesetzt.

Gut ausgeruht ging es dann auch in die Partie. Die Offensive kam besser ins Spiel als noch am Tag zuvor und die Verteidigung spielte weiter solide. Trotzdem blieben die Augsburger dran und hatten mit etwas über fünf Minuten zu spielen die Möglichkeit, auf einen Score an die Wanderers heranzukommen. Doch die Walldorfer Defense fing den langen Pass in die Endzone ab. Die Offensive ließ sich in der Folge Zeit und spielte den Rest der Uhr herunter.

Hitzig wurde es dann im Halbfinale gegen die Mainz Warriors. In einer unglücklichen Aktion knallte zunächst ein Mainzer Angreifer mit Walldorf Safesnowbowllogoty Sebastian Schütt zusammen. Der Spieler der Warriors erlitt dabei eine Knochenabsplitterung am Jochbein sowie einen Bluterguss samt Cut unter dem Auge. Er musste danach zur Untersuchung ins Krankenhaus. Beide Teams wirkten etwas schockiert, setzen die Partie aber nach Absprache mit Turnierleitung und Schiedsrichter fort. Die Gangart wurde in der Folge zunehmend physischer. Mehrfach ermahnten die Schiedrichter einzelne Mainzer Spieler, weniger körperbetont zu spielen und ahndeten mehrere Aktionen der Warriors mit Flaggen wegen unnötiger Härte. Nach einem heftigen Hit gegen Wanderers Receiver Christopher Hippmann, der danach am Boden liegend nach Luft rang, sahen sich die Schiedsrichter gezwungen, das Spiel zur Sicherheit aller Beteiligten abzubrechen. Die Turnierleitung wertete das Spiel als Sieg für die Wanderers.

Im Rematch mit den Lazy Brains im Finale kamen die Wanderers deutlich besser ins Spiel, als noch in der Vorrundenpartie gegen die Braunschweiger. Quarterback Benjamin Klever fand früh einen guten Rhythmus mit seinen Receivern. Besonders Centerspieler Maxime Bürger konnte sich wiederholt mit Routen über die Mitte freilaufen. Die Walldorfer Verteidigung zeigte sich nach einigen personellen Veränderungen konstanter gegen die physischen, aber dennoch flinken Receiver der Lazy Brains. „Wir haben nach den Erfahrungen aus der Vorrundenbegegnung nach besseren Matchups gesucht und deshalb mit größerem Personal in der Verteidigung gespielt“, erklärte Coach Carsten. Der Plan ging auf und der erste Erfolg im ersten Turnier des Jahres 2014 war für die Wanderers perfekt.

 

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