2015


Die Walldorf Wanderers sind auf dem Platz der Kelkheim Lizzards weiterhin ungeschlagen. Mit dem Turniersieg bei Knower Bowl III bauten sie am Samstag ihre Siegesserie weiter aus. Ein Unentschieden gegen die Lalo Greyhounds vor zwei Jahren bleibt das einzige Spiel, das die Wanderers auf dem Kunstrasenplatz Am Stückes nicht gewinnen konnten. Gleichzeitig lassen die zwei Siege gegen die Rivalen der Kelkheim Lizzards in Vorrunde und Finale die bittere Playoff-Niederlage bei BIG BOWL IX vergessen. Für die Wanderers ist es ein hervorragender Start in die zweite Hälfte der Outdoor Saison 2015. Überschattet wurde die tolle Leistung von einer weiteren schweren Verletzung: Defense-Captain Andreas Schneider musste das Turnier früh verlassen. Er war nach dem Kontakt mit dem Fuß eines gegnerischen Receivers umgeknickt. Diagnose: Knöcherner Bänderabriss im Fußgelenk. Vier Wochen Gips und anschließende Reha werden nötig sein. Gute Besserung an unsere Nummer 25!

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Weiter ungeschlagen in Kelkheim: Laura Eichenauer empfängt 
den Pokal von Turnier-Namenspate David Knower.

„Hinten wird die Ente fett“, fasste Center René Beer die Turnierleistung der Wanderers nach dem Sieg im Finale gegen die Kelkheim Lizzards zusammen. Gerade hatten die Walldorfer das regnerische Spiel unter Flutlicht mit 46-26 gegen ihre Rivalen aus dem Taunus gewonnen. So deutlich wie das Endergebnis stellte sich der Spielverlauf allerdings nicht dar. Bis in die zweite Halbzeit hinein lagen beide Teams fast gleichauf und mehrere Führungswechsel waren die Folge. Damit die Ente am Ende aus Walldorfer Sicht dann doch noch fett werden konnte, stellte die Wanderers-Defense in der Crunchtime ihre Fehler ab und schaffte es, die Kelkheimer auf mehreren Drives zu stoppen. Zuvor waren die Lizzards immer wieder mit langen Pässen erfolgreich gewesen. Die Offense spielte konstant gut und hatte aus der etwas wackeligen Performance im Hauptrundenspiel gegen die Lizzards gelernt.

Team-Captain und Quarterback Benjamin Klever quittierte die Leistung nach dem Schlusspunkt mit einem Urschrei in Richtung seiner trotz Regen fangsicheren Receiver Fabian Achenbach, Christopher Hippmann und Matthias „Matze Knob“ Bieniek. Nach einer starken Hauptrunde drehte besonders Matze im Finale nochmal richtig auf. Mit fast zehn Catches bei keinem Drop war er eine Konstante in der Offense. Besonders auf Routen entlang der Sideline war er nicht zu stoppen. In der ersatzgeschwächten Defense kämpfte sich Vasili Kartselos durch eine Oberschenkel-Verletzung und Fabian Achenbach half mal wieder vorbildlich als Safety aus. Die Offense-Spieler bemannten außerdem die Blitzer-Position. Fazit: Der Teamzusammenhalt bei den Wanderers stimmt! So sah es auch Coach Carsten: „Im Finale haben wir die Leistung gezeigt, die ich mir über das ganze Turnier hinweg gewünscht hätte. Wir müssen noch lernen uns in manchen Situationen nicht ablenken zu lassen und den Kopf im Spiel zu behalten. Insgesamt bin ich aber wieder stolz auf dieses Team, das sich kontinuierlich weiterentwickelt.“

Auch darüber hinaus war der Knower Bowl wieder ein sehr gelungenes Turnier, das sich zu einer festen Größe auf dem Flagfootball-Kalender entwickelt. Die Bedingungen auf der in erster Linie für Flagfootball konzipierten Anlage der Lizzards sind ideal und die Organisation wird von Jahr zu Jahr noch besser. Der Modus Jeder-gegen-Jeden bei einer Spielzeit von zweimal 20 Minuten ist eine willkommene Abwechslung zu den klassischen Turnieren.

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Kleiner Pokal: Quarterback Simon Walther mit der Trophäe für den 6.Platz
und Coach Carsten mit der Medaille für den Team-MVP.

„In der Offense lief recht wenig. Wir haben zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht“, sagte Quarterback Simon Walther nach dem 6. Platz beim Summersplash in Karlsruhe. Die Wanderers nahmen zum ersten Mal nicht den Pokal bei dem Turnier der Badener Greifs mit nach Hause. „Wir haben das Turnier am Anfang verloren, als wir in den ersten Spielen im Angriff einfach nicht in die Gänge gekommen sind“, war auch Coach Carsten wenig angetan von der Leistung des Teams. Die Offense musste auf Leistungsträger verzichten, die bei einem Camp mit der Nationalmannschaft waren. „Wir haben viele einfache Fehler gemacht und Strafen kassiert, die wir eigentlich mittlerweile abgestellt haben müssten“, analysierte der Coach. Die Defense konnte hingegen auf alle Starter zurückgreifen und agierte den ganzen Tag souverän. Überschattet wurde das Turnier für die Wanderers von einem Nasenbruch von Cornerback Sophia Böhmer.

Sophia Böhmer hatte bereits beim Hallenturnier in Nürnberg vor wenigen Monaten eine schwere Verletzung an der Lippe davon getragen. Dieses Mal musste sie im Spiel um Platz 5 einen unabsichtlichen Schlag auf die Nase aushalten. Bei einer Aktion abseits des Balls riss ihr Gegenspieler unvermittelt die Arme nach oben und traf die Walldorfer Spielerin mitten im Gesicht. Obwohl sofort Eis zum Kühlen da war, schwoll die Nase an. Im Krankenhaus in Frankfurt stellte sich dann am Abend heraus, dass die Nase gebrochen ist. Das Team wünscht Sophia gute Besserung und hofft sie schon bald wieder im Training zu haben!

Auch der Tunrierverlauf war zuvor wenig erfreulich aus Walldorfer Sicht. Gleich zu Beginn konnte man sich nur knapp gegen die Badener Greifs Black mit 6-0 durchsetzen. Die Leistung gegen das Team America um den den Quarterback der Frankfurt Galaxy Tim Miscovich gab dann Grund zur Hoffnung: Die Wanderers-Defense hielt eine der besten Offenses des Turniers bei 7 Punkten. Leider konnten die Wanderer lediglich 6 Punkte erzielen und verpassten auch knapp die Chance auf einen Safety spät im Spiel. Der hätte den Sieg gegen das Top-Team bedeutet. Nach einem enttäuschenden Unentschieden gegen Stuttgart half auch ein deutlicher 21-0-Sieg gegen Idar-Oberstein nicht mehr, um in das Halbfinale einzuziehen. Beim Spiel um Platz 5 gegen Wiesbaden gab Coach Carsten dann vielen Nachwuchsspielern Einsatzzeit, die bei der 7-19-Niederlage noch wichtige Erfahrungen sammeln konnten.

 

John Clement ist Profi-Footballspieler. In seiner Universitätszeit hat der Verteidiger gegen Angreifer gespielt, die heute in der amerikanischen Profi-Liga NFL spielen. Clement hat mittlerweile bei der Frankfurt Galaxy angheuert und steuert mit seinem Club in Richtung Aufstieg in die erste deutsche Liga. Vergangene Woche war der Profi aus dem US-Bundesstaat New Jersey beim Training der Flagfootballer der Walldorf Wanderers. Allerdings als Trainer, nicht als Spieler. Denn am vergangenen Mittwoch war es Wanderers-Coach Carsten Wolf gelungen, mit Clement, Evan Harrington, David Giron Jansa, Laurinho Walch und Tim Miscovich die Top-Spieler der Frankfurt Galaxy für ein dreistündiges Trainingslager nach Walldorf zu bekommen. Gemeinsam mit Eric Hoerl und dessen Agentur EE-Sports-Recruiting organisierten die Spieler ein forderndes Programm für die 30 Aktiven der Wanderers.

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Fangtraining: Die Receiver mussten sichere Hände beweisen.

Das Training war dabei in Angriff und Verteidigung aufgeteilt. Für die Verteidiger hatten sich John Clement und Evan Harrington eine Reihe von Technik-Übungen ausgedacht. Dabei ging es vor allem um schnelle Fußarbeit, Hand-Augen-Koordination und das richtige Einschätzen der Flugkurve des Balls. Die Angreifer der Wanderers kamen in den Genuss von den Erläuterung vom österreichischen Ausnahmetalent Laurinho Walch und dem guatemaltekischen Top-Receiver David Giron Jansa. Die Wide Receiver sind im Angriff für das Fangen des Balls zuständig. Beide hatten eine Menge Tipps für die jungen Ballfänger der Wanderers. Geschult wurde das Auge für die Lücke in der Verteidigung. Aber auch wie man die Hände richtig positioniert, um den Ball optimal zu fangen. Für die Quarterbacks hatte Galaxy-Passwerfer Tim Miscovich verschiedene Übungen zum Werfen des Balls vorbereitet. Aber auch Fußarbeit und das richtige Lesen der Verteidiger gehört zu Pflichtaufgaben der Quarterbacks.

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Defense-Drills: Flagenzieh-Übung unter den wachsamen Augen 
von John Clement (lila Shorts) und Evan Harrington (weiße Shorts).

Am Ende konnten die Wanderers das Gelernte bei einem Trainingsspiel der Offense gegen die Defense anwenden. Die Galaxy-Profis hatten auch dabei noch Erklärungen und Tipps für die Flagfootballer. Die Pizza hatten sich alle Teilnehmer und Trainer nach dem Trainingstag verdient. Trainer Carsten Wolf zog ein positives Fazit: „Alle unsere Spieler haben viel gelernt und auch wir Trainer haben viele Übungen mitgenommen, die wir in unsere Trainingseinheiten in Zukunft einbauen werden.“ Dabei wird das gefilmte Video-Material eine große Hilfe sein.

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Im Angriff: Matthias Bieniek im Spiel gegen die Styrian Studs.

Ganz knapp sind die Wanderers beim Champions Bowl an einer Sensation vorbei geschrammt – und das gleich mehrfach. Erstmals gelang es den Walldorfern, erfahrene Teams aus Dänemark und Österreich in Bedrängnis und an den Rand einer Niederlage zu bringen. Dass bei dem hochklassigen Turnier am Ende nur zwei Siege aus acht Partien heraussprangen, rückte angesichts dieser Leistung in den Hintergrund. Das Fazit: Die Wanderers machen im europäischen Vergleich auf die Spitzenteams weiter Boden gut. Der dafür nötige starke Teamzusammenhalt zeigte sich besonders auch abseits des Feldes: Zahlreiche Wanderers, die an diesem Wochenende nicht im aktiven Kader standen, stellten sich voll in den Dienst der Mannschaft und sorgten dafür, dass es allen Teams an nichts fehlte. Ob am Anschreibetisch, der Essensausgabe oder Turnierleitung – überall sorgten sie für einen reibungslosen Turnierablauf. Mit  diesen Erfahrungen wird auch Big Bowl IX auf und neben dem Feld ganz sicher ein Erfolg. Die Styrian Studs sicherten sich am Ende in einem hochklassigen Finale den Turniersieg gegen die Allerod Armadillos.

Nervös kaut der dänische Auswechselspieler auf den Fingernägeln. Seine Copenhagen Fusion haben in den vergangenen 39 Minuten und 56 Sekunden mehrfach teils sichere Führungen gegen die Wanderers aus den Händen gegeben. Jetzt entscheidet das letzte Play, ob es in die Verlängerung geht: Die Zeit steht. Fünf Yards sind es bis zur Endzone. Vier Sekunden sind noch auf der Uhr. Die Wanderers werden ihren vierten Versuch spielen. Einen Touchdown liegen sie zurück. Dann der Snap. Quarterback Benjamin Klever fängt den Ball und rennt vom Blitzer bedrängt seitwärts nach rechts. Receiver Christopher Hippmann sprintet zur vorderen rechten Pylone und ist für einen Moment freit. Klever wirft flach, damit der herannahende Verteidiger nicht an den Ball kommen kann. Hippmann hechtet nach dem Ball, doch das Leder berührt den Rasen, bevor er seine Hände darunter bekommt. Incomplete. Keine Zeit mehr. Kein Down mehr. Spiel vorbei.

Ähnlich war es den Wanderers zuvor im Spiel gegen die Klosterneuburg Indians aus Österreich ergangen. Da hatte man mit dem letzten Play sogar die Chance auf den Sieg. Doch eine Interception besiegelte die knappe 27-32-Niederlage. In ihrem letzten Spiel erzielten die Wanderers dann rekordverdächtige 51 Punkte gegen die Avedore Mammoths aus Dänemark, unterlagen aber dennoch knapp mit 51-55.

Insgesamt war die Leistung der Wanderers beim Champions Bowl trotz der Niederlagen eine deutliche Steigerung zum Big Bowl Halbfinale im vergangenen Jahr. Damals war man den Allerod Armardillos noch chancenlos hinterhergerannt. Gegen diese Armadillos setze es zwar auch diesmal wieder eine Niederlage, aber die Wanderers konnten zumindest dagegen halten und 26 Punkte erzielen. Die Armadillos machten 52.

Coach Carsten war am Ende der anstrengenden zwei Turniertage zufrieden: „Die Spiele hier haben ganz gut unsere Defizite aufgezeigt, aber auch, dass wir deutlich näher an die Top Teams herangerückt sind. Wir hatten die Teams auf Platz drei (Fusion) und vier (Mammoths) ganz kurz vor der Niederlage. Es war ein klasse Turnier!“ Team-Captain Benjamin Klever ist vom Zusammenhalt in der Mannschaft überzeugt: „Wir sind einfach ein geiles Team, ob auf oder neben dem Platz. Das ist viel wert. Das kann man nicht oft genug sagen. Der Champions Bowl war eine klasse Leistung von allen Beteiligten.“

Ergebnis-Ticker: WW – Allerod Armadillos 26:52 ++ WW – CopenhagenFusion 26:33 ++ WW – Hyenas 35:46 ++ WW – Klosterneuburg Indians 27:32 ++ WW – Kelkheim Lizzards 47:42 ++ WW – Avedore Mammoths 51:55 ++ WW – Graz Panthers 42:34 ++ WW – Styrian Studs 34:56

 

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Die letzten vier Mannschaften im Rennen um den Titel in der UEFA Champions League stehen fest. Der FC Bayern München steht als einzig verbleibender deutscher Vertreter vor großen Herausforderungen durch die spanischen und italienischen Clubs. Ähnlich geht es am kommenden Wochenende den Walldorf Wanderers. Denn der Champions Bowl im Flag-Football ist das Äquivalent zur Champions League im Fußball. Die stärkste Konkurrenz kommt allerdings nicht aus Südeuropa, sondern aus Dänemark und Österreich. Das zweitägige Turnier startet am Samstag um 8.30 Uhr auf drei Spielfeldern auf dem Gelände der TGS Walldorf an der Okrifteler Straße.

Der Champions Bowl hat eine achtjährige Tradition und wurde 2007 von Raffaello Pelligrini im italienischen Ferrara nahe Bologna aus der Taufe gehoben. Damals kamen die Teams aus acht verschiedenen Nationen in Europa und Asien. In Walldorf werden am kommenden Wochenende die besten Teams Europas an den Start gehen. Aus Dänemark sind mit den Avedore Mammoths und Allerod Amardillos die Finalteilnehmer von Big Bowl VIII dabei. Außerdem kommt mit den Copenhagen Fusion ein weiteres Team aus Deutschlands nördlichem Nachbarland. Außerdem haben aus Österreich die Styrian Studs, Graz Panthers und Klosterneuburg Indians ihr Kommen zugesagt. Aus den Niederlanden kommen die Den Haag Hyenas. Die deutschen Vertreter sind die Kelkheim Lizzards und die gastgebenden Walldorf Wanderers.

Der Spielplan vom Champions Bowl 2015 in Walldorf:

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