2015


Ausdauer war gefragt beim Gundbach Bowl. Die zweimal 20 Minuten Spielzeit pro Partie machten das Turnier am Samstag zu einem Flagfootball-Marathon. Besonders die vier Nationalspieler der Wanderers bekamen das zu spüren. Denn Benjamin Klever, Fabian Achenbach, Vasili Kartselos und Christopher Hippmann traten nicht nur in der ersten Mannschaft der Wanderers an, sondern stellten auch für die Nationalmannschaft ihr Talent unter Beweis. Auch für das zweite Team der Wanderers war es ein besonderer Tag. Die Mannschaft spielte ihr erstes Turnier seit über einem Jahr. Mit vielen neuen Gesichtern ging es dabei vor allem darum, als Team zusammenzuwachsen. Dass dabei am Ende „nur“ der achte Platz herauskam, war Nebensache. Die erste Mannschaft der Wanderers nutzte das Turnier zur Vorbereitung auf den Champions Bowl in zwei Wochen und erreichte den dritten Platz.

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Im Huddle: Die zweite Mannschaft der Wanderers 
spielte nach langer Zeit wieder ein Turnier

„Wir haben konzentriert gespielt und haben den Takt des Spiels bestimmt“, stellte Team-Captain Benjamin Klever nach dem 37-27-Erfolg gegen die Kelkheim Lizzards im Spiel um Platz 3 fest. Ähnlich souverän gestalteten die Wanderers ihre Begegnungen mit den Munich Spatzen und Dortmund Devils. Einzig das Eröffnungsspiel gegen die US-Amerikaner der Mayhem ging verloren. „Ein paar individuelle Fehler haben uns da zurückgeworfen, aber wir hoffen, diese in den kommenden zwei Wochen im Training abzustellen“, erklärte Klever. Mit der ungewohnt langen Spielzeit und der Clock-Control in den letzten zwei Minuten jeder Halbzeit kamen die Walldorfer Teams gut zurecht. Aber auch hier wollen die Wanderers beim Champions Bowl strategisch noch eine Schippe drauflegen. Denn dann ist auch Coach Carsten wieder dabei, der am Samstag krankheitsbedingt nicht an der Sideline stehen konnte.

Die Nationalspieler der Wanderers werden die nächsten beiden Wochen auch dazu nutzen, um wieder frisch zu werden. Denn nach dem anstrengenden Turniertag mit Doppelbelastung folgte am Sonntag ein Trainingslager mit dem Nationalteam in Kelkheim. Beim Gundbach Bowl bekamen alle vier Spieler in der großen Rotation des Teams Deutschland viel Spielzeit und arbeiten hart daran, in die finale Auswahl zu kommen und Deutschland bei der EM in Spanien zu vertreten.

Auf dem Statisikbogen war es kein guter Tag für die zweite Mannschaft der Wanderers. Das stand bei diesem Turnier, das für das Team als Vorbereitung auf den Big Bowl galt, aber nicht im Vordergrund. Seit dem letzten Auftritt der Wanderers II ist einige Zeit vergangen und nun gilt es, viele neue Spieler in das System zu integrieren. „Einige unserer Neuen haben heute ihr erstes Flagfootballturnier überhaupt gespielt“, erklärte Simon Walther, Quarterback der zweiten Mannschaft. Dafür lief es für das junge Team gar nicht so schlecht. Obwohl am Ende kein Sieg eingefahren werden konnte, war gerade der Auftritt gegen die Nationalmannschaft vielversprechend.

Der Turniersieg ging am Ende an die US-Amerikaner der Mayhem. Sie bezwangen in einem spannenden Finale das Team der Uni Würzbug mit 33-19.

Ergebnis-Ticker: Wanderers – Mayhem 39:47 ++ Wanderers – Dortmund 53:43 ++ Kelkheim – Wanderers II 78:7 ++ Wanderers – München 60:34 ++ Wanderers II – Deutschland 13:47 ++ Wanderers II – Würzburg 0:83 ++ Wanderers II – München 6:51 ++ Wanderers – Kelkheim 37:27

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Für die Wanderers geht es am Wochenende raus an die frische Luft: Der Gundbach Bowl wird am Samstag das erste Turnier der Outdoor-Season 2015 und gleichzeitig das erste Heimturnier seit Big Bowl VIII für das Team sein. Das Turnier ist auch die Vorbereitung auf den im Mai folgenden Champions Bowl. Bei beiden Bowls wird es bei deutschen Turnieren selten gespielte Regeln geben: Die Spielzeit beträgt zweimal 20 Minuten, es gibt Timeouts sowie Clock Control. Letzteres bedeutet unter anderem, dass die Uhr stoppt, wenn ein Pass fallen gelassen wurde oder ein Spieler ins Aus geht. Auch bei Wechsel des Ballbesitzes hält die Zeit an. Es wird also eine Veränderung für die Wanderers im Vergleich zu ihrer gewohnten Routine.

Gruppen und Spielplan vom Gundbach Bowl 2015:

Gruppe A   Gruppe B
1. Walldorf Wanderers 1. Kelkheim Lizzards
2. Mayham 2. Walldorf II
3. Dortmund Devils 3. Uni Würzburg
4. Munich Spatzen 4. Frankfurt Eagles

 

Beginn Spielpaarung
9:00 Walldorf Wanderers Mayham
9:00 Dortmund Devils Munich Spatzen
10:00 Kelkheim Lizzards Walldorf II
10:00 Uni Würzburg Frankfurt Eagles
11:00 Walldorf Wanderers Dortmund Devils
11:00 Mayham Munich Spatzen
12:00 Kelkheim Lizzards Uni Würzburg
12:00 Walldorf II Frankfurt Eagles
13:00 Mayham Dortmund Devils
13:00 Munich Spatzen Walldorf Wanderers

 

Ein Spiel ohne Punkte. An so etwas konnte sich kein Wanderer erinnern. Nach Sonntag ist das nun anders. Denn den Fire Bowl in Idar-Oberstein eröffneten die Wanderers mit einem 0-0 gegen die Lalo Greyhounds. Die Null blieb auch bei zwei weiteren Partien stehen – allerdings auf der richtigen Seite. Der Grund: Die Wanderers-Defense erwischte einen Sahnetag und ließ insgesamt nur 18 Punkte zu. Diese Leistung ebnete den Weg zum ersten Turniersieg der Walldorfer in diesem Jahr. Gleichzeitig geht damit die Hallensaison zu Ende. Aus drei Hallenturnieren holten die Wanderers zwei dritte Plätze und einen Sieg. Nun beginnen die Vorbereitungen auf eine der herausforderndsten Outdoor-Seasons der Teamgeschichte. Nach dem Gundbach Bowl warten Champions Bowl und Big Bowl IX.

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Ein Tag der Defense: #9 Julian Klitsch bei einer seiner 
vielen Interceptions. #2 Jonathan Vorrath hätte sich 
in dieser Szene sicher auch über einen Pick gefreut.
Fotos: bit.ly/coachcarstensfotos

Es gibt in Deutschland nicht viele Turniere, an welchen die Wanderers noch nicht teilgenommen haben. Der Fire Bowl stand bis Sonntag auf dieser kurzen Liste. Dass bei der ersten Teilnahme gleich ein Turniersieg heraussprang, war allerdings ein hartes Stück Arbeit. Gleich zu Beginn stotterte der offensive Motor gewaltig. Ohne Punkte endete die Partie die Lalo Greyhounds. Sichtlich frustriert trottete der von einer Erkältung geplagte Quarterback Simon Walther vom Feld. Am Ende war er aber froh, dass die Wanderers Defense ebenfalls keine Punkte zugelassen hatte. Ein Trend, der sich in den letzten beiden Spielen des Tages fortsetzen sollte.

Davor kam aber auch die Offense, die auf Leistungsträger wie Fabian Achenbach und Benjamin Klever verzichten musste, in einen Rhythmus. Bei Siegen mit 20-6 gegen die Frankfurt Purple Flags und die Darmstadt Diamonds mit 19-12 war die nötige Lockerheit zurück in den Reihen der Walldorfer. Es folgte das Glanzstück der Defense: Im Spiel gegen die Mainz Legionaries hielten die Verteidiger der Wanderers eine der besten Offensiv-Formationen des Turniers bei null Punkten. Die Rückkehr von Safety Julian Klitsch und Cornerback Andreas Schneider gaben der Verteidigung den nötigen Boost, nachdem die Verletzten aus dem Turnier in Nürnberg noch nicht wieder genesen waren.

Im Finale gegen die Cologne Vikings reichten 13 Punkte der Offense, um den Turniersieg nach Hause zu bringen. Denn der Defense gelang es abermals, den Gegner trotz teilweise exotischer Offense-Plays punktlos zu halten. „Ich bin sehr stolz auf dieses Team“, stellte Coach Carsten am Ende fest. Nach einem holprigen Start habe sich die Mannschaft kontinuierlich verbessert. Auch Quarterback Simon Walther lobte seine Mitspieler: „Danke an die Defense für diese Topleistung, aber auch an das ganze Team. Wir haben stark zusammengehalten.“ Die Unterstützung kam auch von den Rängen, da einige verletzte Spieler mitgereist waren. Ein Zeichen für einen starken Teamgeist.

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Eine Achterbahnfahrt war der PeeWee Bowl in Nürnberg für die Walldorf Wanderers. Nach einem guten Start setzte es bereits in der Vorrunde eine Niederlage. Mit einem Sieg aus zwei Vorrundenspielen erreichten die Walldorfer zwar die Zwischenrunde, aber auch dort gelang nur ein Erfolg in zwei Partien. Mit dem Finale hatten die Wanderers deshalb nichts zu tun, kamen aber gegen Ende des Turniers in einen kleinen Rhythmus und gewannen sowohl das zweite Spiel der Zwischenrunde als auch das darauf folgende Spiel um Platz drei. Überschattet wurde der am Ende versöhnliche dritte Platz aber von den Verletzungen von gleich zwei Walldorfer Spielern, die in der Verteidigung unglücklich ineinander rannten. Nächste Station für die Wanderers ist in zwei Wochen der Fire Bowl in Idar-Oberstein, nachdem Walldorf in diesem Jahr auf eine Teilnahme bein German Indoor Flagbowl verzichtet.

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Am Ball: Quarterback Simon Walther war der Starter in Nürnberg.

Spieler aller Teams in der Halle der Nürnberger Geschwister-Scholl-Schule starrten gebannt auf die Mitte des Spielfelds. Gerade waren die Walldorfer Verteidiger Sophia Böhmer und Vasili Kartselos bei einem Spielzug ineinander gerannt. Dabei waren sie so unglücklich mit dem Kopf zusammengestoßen, dass sie nun stark blutend auf dem Boden lagen. Die Sanitäter des herbeigerufenen Krankenwagens stellten eine Platzwunde an der Stirn von Kartselos und eine mehrfach aufgeplatzte Lippe bei Böhmer fest. Beide mussten zur Behandlung in eine Nürnberger Klinik. Nach einigen Tests schlossen die Ärzte dort bei beiden Spielern eine Gehirnerschütterung aus. Noch am Abend traten beide, nachdem ihre Wunden versorgt waren, die Rückreise nach Walldorf an.

Währenddessen kämpften ihre Teamkameraden in der Halle weiter um den Einzug in das Spiel um den dritten Platz. Zu diesem Zeitpunkt hatte eine Niederlage in der Zwischenrunde gegen die Nürnberger Daves Dawgs eine Finalteilnahme fast unmöglich gemacht. Gegen Wiesbaden lief es im zweiten Spiel der Zwischenrunde dann deutlich besser und die Walldorfer setzten sich früh mit mehreren Touchdowns ab. Nach der verhängnisvollen Szene in der zweiten Halbzeit, die zu den beiden Verletzungen führte, kamen die Wiesbadener zwar noch einmal heran, den Wanderers war der 32-19-Erfolg aber nicht mehr zu nehmen.

Stark verbessert und fest entschlossen, für ihre verletzten Teamkameraden den Pokal für den dritten Platz mit nach Hause zu nehmen, gingen die Wanderers dann in das Spiel um Platz drei. Die Goldläuter Dogeaters hatten als Newcomer bis zu diesem Zeitpunkt ein starkes Turnier gespielt. Dementsprechend gingen die Wanderer hoch konzentriert zu Werke. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die dezimierten Wanderers mit Offense-Spielern in der Defense und Defense-Spielern in der Offense aushelfen mussten. Abwechselnd machten beide Teams mehrere Touchdowns bis in der zweiten Halbzeit Fabian Achenbach diesen Rhythmus mit einer Interception unterbrach. Quarterback Simon Walther spielte dann mit seiner Offense geschickt die Uhr herunter und machte mit einem weiteren Touchdown alles klar. Am Ende hieß es 31-20 für Walldorf.

Ergebnis-Ticker: WW-Würzburg 21-14 +++ WW-München 20-26 +++ WW-Daves Dawgs 6-19 +++ WW-Wiesbaden 32-19 +++ WW-Goldläuter 31-20

nuernbergramslogo

Zwei Wochen vor den Deutschen Hallenmeisterschaften in Bremerhaven geht es für die Wanderers erst mal südwärts. Am kommenden Samstag starten die Walldorfer beim 8. Peewee Bowl in Nürnberg. Los geht es um 9 Uhr mit der Partie gegen die Uni Würzburg. Außerdem treffen die Wanderers in Gruppe 1 um 11.30 Uhr auf die Munich Spatzen.

In Gruppe 2 kämpfen Daves Dawgs, die Augsburg Rooks und die Darmstadt Fun Diamonds um die Playoffs. Die Nürnberg Rams, Wiesbaden Allstars und Goldlauter Dogeaters treffen in Gruppe 3 aufeinander. Die Zwischenrunde beginnt um 12.50 Uhr, die Finalspiele starten um 16.30 Uhr.

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