Turnierberichte


Die Walldorf Wanderers haben sich in der Flagfootball-Liga DFFL eindrucksvoll zurückgemeldet. Am Sonntag gewannen sie ihren ersten Ligaspieltag und fuhren fünf Punkte ein.

In Münster besiegte man Mainz (68-19) und Kelkheim (65-33) deutlich. Damit spielten sich die Walldorfer direkt ins Finale und mussten kein Halbfinale spielen. So sah es der kreative Turnierplan vor. Im Finale setze man sich nach einigen Startschwierigkeiten mit 32-13 gegen die Werratal Salt Kings durch. Besonders stach dabei Marian Becker hervor, der sowohl in Offense als auch Defense mit mehreren Catches und Sacks Akzente setze. Mit dem Sieg machten die Wanderers die Pleite vom ersten Spieltag fast vergessen.

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Die Mass Flag Allstars sind die Champions von BIG BOWL X. Das Team aus Boston (USA) sicherte sich in einem spannenden und hochklassig gespielten Finale am Sonntagnachmittag gegen die Copenhagen Fusion mit 28-12 den Titel. Bei den Damen waren erneut die Austrian Amazones erfolgreich. Sie schlugen in einem ebenfalls überragend gespielten Finale das Team Mexico mit 20-18. Die Walldorf Wanderers hatten die meisten ihrer Stammspieler für die Organisation des Turniers abgestellt und erreichten Platz 31 von 48. Die Walldorfer Ladys erreichten nach nur vier Wochen Training aus dem Stand Platz acht von zwölf im Wettbewerb der Frauen. Ein großer Dank der Wanderers geht wieder an die vielen freiwilligen Helfer, die in großer Zahl in den Versorgungszelten, der Küche und an der Technik schufteten, um ein reibungsloses Turnier auf die Beine zu stellen. Die TGS als Dachverein der Wanderers war wieder eine große Hilfe und flexibel bei der spontanen Öffnung des Clubhauses während des schweren Gewitters am Samstag. Hier gibt’s Fotos: bit.ly/bigbowlxfotos

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Erstmals in der Geschichte des BIG BOWL konnte in diesem Jahr die Vorrunde nicht fertig ausgespielt werden. Regen, Blitz und Donner machten einen dicken Strich durch die Rechnung von Peter Rehfeld, der einen Turnierplan ähnlich eines schweizer Uhrwerks erstellt hatte. Mit noch 18 ungespielten Partien war man am Samstagnachmittag mehr als zehn Minuten vor dem Zeitplan. Doch dann wurde das Gewitter so stark, dass alle Felder und Zelte geräumt werden mussten, und sich alle Big Bowler ins sichere TGS-Clubhaus zurückziehen mussten. Nach einer Stunde Pause entschied die Turnierleitung, dass die Vorrunde damit beendet war. „Es war einfach zu gefährlich. Das Gewitter war immernoch in der Nähe und die meisten Spieler waren mittlerweile kalt und hätten Verletzungen riskiert“, erklärte Wanderers-Coach Carsten Wolf, der in diesem Jahr die Turnierleitung an Peter Rehfeld abgegeben hatte, um die Walldorfer Teams zu coachen.

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Ohne ihre Stammkräfte kämpften die Wanderers um den Gruppensieg in Gruppe A. Die Frankfurt Purple Flag schlug man deutlich mit 27:6. Auch gegen die Bad Homburg Sentiflags gab es einen Sieg, knapp mit 21-20. Doch dann durch Niederlagen gegen die Atlantic Devils, Buttonhookers und die Uni Würzburg gab es für die Walldorfer in diesem Jahr keinen Trip in die BIG BOWL-Playoffs. In den Platzierungsspielen setzte es weitere Niederlagen gegen Dortmund, Zyuzino und Langenlonsheim. „Wir haben hier viele wichtige Erfahrungen gesammelt und konnten vielen Spielern Spielzeit geben“, resümierte Coach Carsten. Die Walldorfer Ladys feierten den ersten Sieg in ihrer Teamgeschichte. Sie bezwangen in der Gruppenphase die Cougars Girls mit 6:0. Gegen GZB reichte es zu einem Unentschieden. Auch wenn die restlichen sechs Partien alle verloren gingen, war der achte von zwölf Plätzen ein toller Erfolg für das junge Mädels-Team.

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BIG BOWL X war auch ein Multimedia BIG BOWL. Erstmals gab es einen Live-Stream im Internet, auf dem einige Vorrundenspiele und die Finals zu sehen waren. Durch die großartige Hilfe der Sonnabend GmbH aus Walldorf und des MOEWA-Net hatte die Turnierleitung zum ersten Mal schnelles Internet direkt am Platz. Dadurch war es möglich 357 Fotos, mehrere Videos und einen Ticker während des Turniers online zu stellen. Insgesamt gab es im MOEWA-Net 359 unterschiedliche Benutzer an den beiden Tagen des BIG BOWL. Dabei wurden 113 Gigabyte Daten gesendet und empfangen. Alles gibt’s auf Facebook: bit.ly/wanderersfacebook

FINAL STANDINGS
1 Massflag Allstars
2 Copenhagen Fusion
3 Allerod Armadillos
4 London Ex Pads
5 NP Flag Football
6 Novo Mesto Knights
7 Kelkheim Lizzards
8 The Spaniards
9 Domzale Tigers
10 London Rebels
11 Team Slovenia
12 Chieftains
13 Kirkaldy Bulls
14 Uni Würzburg
15 Buttonhooker
16 Dutch Lions
17 Moscow Tough Nuts
18 Atlantic Devils
19 Victoria Park Panthers
20 Maichingen Mustangs
21 Panthera Leo
22 Zugvögel
23 Wolfpack
24 Dortmund Devils
25 Zyuzino Zombies
26 Nürnberg Rams
27 Munich Spatzen
28 UDO’s
29 Lalo Greyhounds
30 ZHS München
31 Walldorf Wanderers
32 Steinfire
33 Duisburg Dockers
34 Ilmenau Ilmroosters
35 Vienna Sentinels
36 Mainz Legionaries
37 Sentiflags
38 Copenhagen Tomahawks
39 Purple Flags
40 Magdeburg G.o.H.
41 Wiesbaden Phantoms
42 Pink Bulls
43 Barbarians
44 Den Haag Heynas
45 Couventry Cougars
45 NuOla Waves
47 Badener Greifs
48 Weinheim Longhorns

FINAL STANDINGS LADYS
1 Austrian Amazones
2 Mexico Ladies
3 Copenhagen Ladies
4 Cougars Ladies
5 T2D2
6 Foxes 82 Ladies
7 Sirens
8 Walldorf Ladies
9 DH Hyenas Ladies
10 Cougars Girls
11 Warwick Wolferines
12 GZB

Die Walldorf Wanderers sind etwas enttäuschend in die neue 5er-Liga DFFL gestartet. Beim ersten Spieltag der Gruppe West 2 erreichten die Walldorfer nur den sechsten von zwölf Plätzen. Durch die Teilnahme sicherten sie sich zwar ihre ersten zwei Punkte für die Gesamtwertung, insgesamt ist jedoch noch viel Luft nach oben. Wann und wo der nächsten Spieltag stattfindet, steht noch nicht fest. Nun geht es für die Wanderers zunächst mit der Vorbereitung des größten Flagfootball-Turniers in Europa, dem BIG BOWL X, weiter.

Nur zwei Gruppenspiele gegen die Badener Greifs und die Dortmund Devils galt es am Wochenende zu bestreiten, um in das Halbfinale des DFFL-Spieltags einzuziehen. Nach gutem Start mit einem deutlichen Sieg gegen die Badener Greifs folgte ein starker Leistungsabfall gegen starke Dortmunder. Zwar mussten die Wanderers an diesem Wochenende auf ihren Team-Captain und ihren Coach  verzichten, eine Ausrede für die schwache Vorstellung darf das jedoch nicht sein. Im Platzierungsspiel gegen die Münster Fireflags bekamen dann die Auswechselspieler und die Wanderers Ladies viel Spielzeit. Die Partie ging am Ende knapp mit einem Punkt verloren. Ein Comeback habe sich die Wanderers bereits für die kommenden Spieltage vorgenommen. Mindestens einen davon richten die Walldorfer aus.

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Die Wanderers haben die kurze Hallensaison mit zwei Turniersiegen in Folge beendet. Am Sonntag verteidigten sie in Idar-Oberstein bei Fire Bowl V ihren Titel und bleiben im Jahr 2016 ungeschlagen. Nur mit einer Rumpftruppe angereist, gelang es den Walldorfern, mit starkem Teamgeist enge Spiele mit niedrigen Ergebnissen für sich zu entscheiden. Wie im vergangenen Jahr hielt die Defense der Offense dabei den Rücken frei und war der entscheidende Faktor für den Erfolg. Eine weitere freudige Nachricht erreichte das feiernde Team am Abend, als bekannt wurde, dass es Sophia Böhmer ins Trainingslager der Nationalmannschaft geschafft hat. Damit war das Wochenende für die Wanderers perfekt.

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Während in Hessen die Kommunalwahl lief, kämpften die Wanderers in Rheinland-Pfalz um den Turniersieg. Eine Wahl zum Turnierfavoriten hätten die Wanderers vor Beginn wohl nicht gewonnen. Ohne viele ihrer Starter und ohne ihre Coaches waren sie in die Edelsteinstadt gefahren und anfangs lief es für das Team wenig Erfolg versprechend. Trotz knapper Siege kam kein Gefühl der Leichtigkeit auf. Die Offense fand kaum in einen Rhythmus und die Defense hatte dadurch alle Hände voll zu tun. Als dann auch noch Vasili Kartselos nach einem versehentlichen Ellenbogenhieb des Gegners blutend mit dicker Lippe zu Boden ging, drohte sich der verbliebene Rest Optimismus in den Schneesturm vor der Mikadohalle zu verabschieden. Doch das Team steckte nicht auf und kämpfte sich mit denkbar knappen Ergebnissen gegen die Düsseldorf Bulldozer (12-6), Frankfurt Purple Flags (15-7) und Lalo Greyhounds (6-0) bis ins Finale.

Im Endspiel brauchte es ein letztes Mal alle Kräfte gegen starke Wiesbaden Phantoms Allstars. Zwischen dem letzten Gruppenspiel und dem Finale lag eine lange Pause und so war die Walldorfer Offense ein wenig rostig zu Beginn. Gleich seinen ersten Pass warf Quarterback Simon Walther in die Hände des Gegners, was Walther mit einem lauten „MEINER, MEINER, MEINER“ kommentierte, um seine Schuld gleich einzugestehen. Die Wiesbadener ging in Folge in Führung. Aber Walther ließ den Kopf nicht hängen und führte sein Team schnell zum Ausgleich. Nach einer langen Zeit ohne Punkte auf beiden Seiten folgte in der zweiten Hälfte 2:30 Minuten vor dem Ende die entscheidende Szene.

Nachdem ein guter Drive die Wanderers bis in die Wiesbadener Hälfte geführt hatte, brachten die folgenden drei Versuche kaum Raumgewinn. „Beim vierten Versuch und lang haben wir uns dann gesagt, wir versuchen einfach mal was Neues, bevor ich einfach eine tiefe Bombe werfe“, erinnert sich Walther. Die Offense griff tief in die Trickkiste und zauberte eine schnelle Übergabe auf Receiver Christopher Hippmann hervor. Der machte sich allerdings nicht auf den Weg in Richtung Endzone, sondern wirbelte mit tänzerischer Leichtfüßigkeit um den starken Wiesbadener Blitzer herum. Gerade als es keine Hoffnung auf einen erfolgreichen Abschluss der Tanzstunde mehr zu geben schien, erblickte Hippmann einen völlig freien Vasili Kartselos (immernoch mit dicker Lippe) in der Ecke der Endzone. Der Abschluss war nur noch Formsache und brachte die Wanderers 12-6, nach dem Extrapunkt 13-6, in Front. Ein weiterer Stopp der Defense besiegelte den Finalerfolg.

„Ich bin sehr stolz auf das Team“, sagte Simon Walther anschließend. „Alle haben zum Erfolg beigetragen. Das war bei diesem dünnen Kader sehr wichtig.“ Vor allem die Defense habe vorbildlich gut gehalten. Peter „Der Lehrer“ Rehfeld führte die Statistik mit zwei Interceptions an und Safety Vasili Kartselos spielte im Finale Offense und Defense. „Es freut mich außerdem besonders, dass auch unsere Mädels mit Sharina Becker und Laura Eichenauer wieder Spielzeit bekommen haben und einige Plays machen konnten.“ Zusammen mit der Einladung der Nationalmannschaft für Sophia Böhmer war dieses Wochenende also auch ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines Wanderers Ladies Teams.

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Beim Tryout für die Nationalmannschaft: Laura Eichenauer,
Sharina Becker, Sophia Böhmer und Kathrin Eichenauer.

In diesem Jahr mussten die Wanderers nicht lange auf ihren ersten Titel warten. Gleich im ersten Wettbewerb des Jahres haben die Walldorfer bei Snow Bowl XIV in Ilmenau ein Finale für sich entschieden. In einem spannenden Spiel setzten sie sich mit 33-24 gegen die Nürnberger Daves Dawgs durch. Damit kehrten die Wanderers auf den Snow-Bowl-Thron zurück und haben zwei der letzten drei Snow Bowls gewonnen. Besonders erfreulich für die Offense war auch die Rückkehr von Receiver Fabian Achenbach, der nach seiner schweren Schulterverletzung bei der Europameisterschaft im September erstmals wieder ins Spielgeschehen eingreifen konnte. Auch für die Walldorfer Mädels war es wieder ein Schritt nach vorne: Laura Eichenauer spielte erstmals mit dem ersten Team einige Plays als Quarterback in einem Turnier und ihre Schwester Kathrin fing zwei Touchdowns von Starting-Quarterback Benjamin Klever. Insgesamt zeigt sich in diesem Jahr früh, dass sowohl Angriff als auch Verteidigung in der Lage sind, enge Spiele zu entscheiden, wenn es beim jeweils anderen Mannschaftsteil mal nicht so läuft. Es gibt also eine neue Hoffnung auf ein erfolgreiches Jahr.

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„Es ist wahr, einfach alles. Die Monster-Catches. Die tiefen Post-Routen. Die Touchdowns. All das gibt es.“ Ähnlich wie Han Solo im neuen Star Wars Film musste vielleicht auch Fabian Achenbach einige Zuschauer erneut davon überzeugen, wie explosiv er in der Walldorfer Offense sein kann. Denn wie die Handlung der alten Star Wars Filme lagen auch seine Heldentaten bereits eine ganze Zeit zurück. Über drei Monate ist es her, dass er sich die Schulter gebrochen hat. Unterdessen mussten die Wanderers zwei wichtige Turniere ohne ihn auskommen. Keine erneute Überzeugung über die Fähigkeiten seines Receivers brauchte Quarterback Benjamin Klever. Früh im Turnier ließ er seine Macht erwachen und kam zusammen mit Achenbach, Chris Hippmann, Matze Bieniek und Bartu Bilgiç in einen Rhythmus.

Den und eine große Portion Kampfgeist brauchten alle Wanderers besonders in den Playoffspielen am Sonntag, nachdem sie die Vorrunde am Samstag ohne Niederlage gemeistert hatten. Denn dort warteten nicht nur eine, sondern gleich drei dunkle Bedrohungen. In einem zerfahrenen Viertelfinale setzten sie sich knapp gegen die Werratal Salt Kings mit 13-6 durch. Auch das Halbfinale gegen die Munich Spatzen war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Defense fand erst spät einen Zugang zum Spiel und eine Interception der Offense brachte die Wanderers in der ersten Halbzeit in Bedrängnis. Zur Pause lagen sie sogar zurück. Doch dann schalteten Klever und seine Receiver einen Gang hoch und erzielten die nächsten Punkte. Die entscheidende Wende kam dann zum Schluss, als Safety Vasili Kartselos vor dem potenziellen Ausgleich durch die Münchener einen Pass abfing und damit das Spiel für Walldorf entschied.

„Die Wanderers schlagen zurück“ lautete dann das Motto im Finale. Denn ein Jahr zuvor hatten Daves Dawgs die Walldorfer beim Snow Bowl aus dem Turnier gekegelt. Teilweise mit Hilfe von haarsträubenden Fehlern der Wanderers. Das sollte sich nicht wiederholen. Tatsächlich schafften es die Wanderers dann, besonders in der Offense früh den Ton anzugeben. Die Dawgs hielten aber wie erwartet mit ihrem Angriff gut mit. In dieser Phase waren die Extra-Punkte der entscheidende Unterschied. Während die Walldorfer ihre Zusatzversuche immer wieder anbringen konnten, scheiterten die Dawgs in dieser Kategorie wiederholt. Da die Wanderers sich im Angriff auch keine Interception erlaubten, konnten die Dawgs den Rückstand am Ende nicht mehr aufholen.

„Sehr stolz ich bin“, wird sich Coach Carsten am Ende gedacht haben.

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