Im Luftkampf: Fabian Achenbach sichert den Ball. Foto: Benedikt Wolf Photography
Ein Stück deutsche Champions Bowl Geschichte haben die Walldorf Wanderers bei der achten Ausgabe des Turniers geschrieben. In Klosterneuburg bei Wien belegten sie einen fabelhaften vierten Platz und sicherten sich die beste Platzierung ihrer Geschichte bei diesem Wettbewerb. „Leider konnten wir die großen Teams nicht so sehr ärgern wie im vergangenen Jahr“, merkte Team-Captain Benjamin Klever an. Obwohl gegen die Teams aus Dänemark und Klosterneuburg kaum eine Chance bestanden hatte, überwog am Ende die Freude über den vierten Platz. „Der Champions Bowl ist ein besonderers Turnier und es war ein tolles Gefühl, das Halbfinale zu erreichen“, resümierte Coach Carsten. Trotz verletzungsbedingt ausgedünntem Kader kämpften die Walldorfer bis zum Schluss. Einen Push erhielten sie dabei von Oliver Braunsdorf, der kurzfristig als Verstärkung zum Team gestoßen war und in Angriff und Abwehr Akzente setzte. Nun geht der Fokus wieder auf die DFFL-Saison bevor im Herbst ein weiteres internationales Turnier in Den Haag ansteht.
Die europäischen Spitzenteams sind noch ein Stück besser geworden. Dahinter kommen gleich die Wanderers. Das waren die Erkenntnisse im regendurchtränkten Huddle nach dem verlorenen Spiel um Platz 3. Das hatten die sehr unterschiedlichen Geschichten der beiden Tage in Österreich deutlich gezeigt. Am Samstag bei brütender Hitze legten die Walldorfer einen Start nach Maß hin. Gleich im ersten Spiel legten sie mit einem deutlichen Sieg gegen Winterthur den Grundstein für eine Siegesserie. Denn auch gegen die Styrian Studs und Graz Panthers gingen die Walldorfer als Sieger vom Platz. Dabei war die Partie gegen Graz ein Schlüssel zum Halbfinale. Denn die hochmotivierten Armadillos aus Dänemark waren nur schwer vom Gruppensieg abzuhalten. Dementsprechend wichtig war es, die stark aufspielenden Grazer im direkten Vergleich zu übertrumpfen und Platz zwei in der Gruppe klar zu machen. In der ersten Halbzeit war es dann ein offener Schlagabtausch. In der zweiten Hälfte verschaffte ein kritischer Stopp durch die Defense vor der Endzone den Wanderers den entscheidenden Vorteil, den die Offense direkt in Punkte und den Sieg ummünzte. Die Serie des ersten Tages rieß dann erst im Abendspiel gegen die Armadillos.
High Five: Oliver Braunsdorf (#9) hat am Walldorfer Erfolg großen Anteil. Foto: Benedikt Wolf Photography
Am zweiten Tag machten die Wanderers dann gegen die Cowboys aus Irland den Halbfinaleinzug endgültig perfekt. Auch wenn sie sich kurz vor der Halbzeit eine Schwächephase leisteten. Nach der Pause überrumpelten Benjamin Klever und Fabian Achenbach die überforderte irische Defense mit tiefen Pässen und sicherten den Erfolg für die Wanderers. Es sollte der letzte Triumph beim achten Champions Bowl bleiben. Im Halbfinale gegen die dänischen SGD Flag Football ging das Walldorfer Erfolgrezept nicht auf. Die athletischen Nordmänner zeigten sich von den langen Pässen der Wanderers wenig beeindruckt und ließen auch auf kurzen Routen wenig Raum für Klever, den Ball in die Hände seiner Receiver zu bekommen. Zahlreiche Interceptions waren die Folge. Die Verteidigung der Walldorfer war ihrerseits nicht in der Lage die Ausnahme-Flagfooballer um den späteren Turnier-MVP Jakob Mikael Espersen zu stoppen. So endete eine einseitige Partie aus Walldorfer Sicht am Ende enttäuschend, auch wenn sie noch mehrere Touchdown und eine Interception auf das Papier bringen konnten. Dies gelang dann im Spiel um Platz 3 gegen Klosterneuburg nicht. Die Ausfälle von Andreas Schneider und Fabian Achenbach waren im strömenden Regen gegen stark besetzte Indians nicht auszugleichen.